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SES

Adieu China und Dank

Nihao!

Welch ein herzlicher Abschied! Meinetwegen kam das gesamte Kollegium beider Schulstandorte abends in die Schule von Nina, um mich zu verabschieden! Eine sehr rührselige Powerpoint, musikuntermalt, zeigte Stationen meines Aufenthalts. Dann wurde mir ein großes innen dekoriertes Album mit lauter Fotos und Unterschriften ausgehändigt.

Zum Schluss sprang eine Kollegin auf, um mich zu umarmen. Das machten dann alle einzeln (natürlich fotografiert). Der Besuch in einem schönen Teehaus rundete den letzten Abend in Leiyang ab.

Am Freitag dann noch mehr Überraschungen: Ich bekam von Jack eine mit Samt ausgelegte schöne Schachtel überreicht. Darin ein mit 0,5 g Echtgold (mit Bankzertifikat) ausgestatteter Aufhänger mit den besten Wünschen fr Gesundheit, Reichtum und Glück und ein Ehrenzertifikat.

Nina und Jack wollten es sich auf Teufel komm raus nicht nehmen lassen, mich zum Flughafen nach Changsha zu begleiten. Also ging es mit dem Schnellzug um ca 20 Uhr Ortszeit los. Der Zug benötigte gerade mal 50 Minuten - mit dem Auto wären mindestens 2 Stunden 45 Minuten fällig gewesen. Mit bis zu 306 km/h brauste dieser Zug die 250 Kilometer. Vom Bahnhof ging es dann mit der Magnetschwebebahn zum Flughafen (deutsche Technik - bei uns nicht genutzt).

 Im Flughafen dann eine aufwändige Sicherheitskontrolle wie ich sie noch nie zuvor erlebt habe. Mein Koffer wurde herausgefischt, weil ich ein verdächtiges Instrument hatte - ein Feuerzeug (fürs Zaubern). Dazu Koffer öffnen, wühlen, finden, Feuerzeug da lassen und Koffer durchwühlt verschließen. Ich habe noch keine Idee, wieso ein Feuerzeug im Frachtraum eines Flugzeugs eine Gefahr darstellen kann. Vielleicht kann mir jemand da auf die Sprünge helfen?!

Jedenfalls war ich froh, dass Nina und Jack da waren und mir halfen, mich bei den Formalia zurecht zu finden. Der Zeitpunkt des Abschieds war gekommen. Beiden hatte ich von unserer Redewendung erzählt, dass 2 Herzen in unserer Brust schlagen. Das eine Herz von mir trauert, dass die Zeit vorbei ist und ich die Freunde vermissen werde, das andere freut sich auf  Deguo. Wir haben wirklich bleibende Eindrücke voneinander!

 

Nach einem 12-stündigen Flug bin ich wohlbehalten in Deutschland gelandet. Nach weiteren  5 Stunden war ich wieder in Harsewinkel. Wie krass doch der Unterschied zu den letzten Wochen ist!!!

Mit Dankbarkeit blicke ich auf die abenteuerlichen Tage in Leiyang zurück. Ich denke, für meine chinesischen Freunde, Bekannten und für mich waren die Tage gleichermaßen gewinnbringend. Es wird wohl einige Zeit brauchen, bis ich alle Eindrücke verarbeitet habe. 

Meinen Blog kann ich auf meinem Rechner sichern. So habe ich ein Tagebuch, das ich hin und wieder lesen kann. Massen an Fotos und Videos werden die Erinnerung an diese Wochen ebenso aufrecht halten wie das Tagebuch.

Ich danke allen, die durch das Lesen des Blogs mitgereist sind und durch Kommentare und persönliche Mails mich für das Schreiben des Blogs zusätzlich motiviert haben. 

Der ein oder andere Freund, Verwandte oder Bekannte mag hinsichtlich der politischen Situation Chinas und hinsichtlich der Eigenheiten der fremden Kultur eine solche Reise von Grund auf für sich ablehnen. Wer aufgeschlossen und weitgehend vorurteilsfrei den Menschen begegnet, gewinnt eine differenzierte Sicht auf die Gegebenheiten dort. Ich für meinen Teil habe das Eintauchen in das alltägliche Leben als eine wirkliche Bereicherung erlebt, auf die ich nicht verzichten wollte. 

Mit diesem Eintrag endet mein Blog! Lasst es Euch gut gehen und wenn Ihr mal aufrichtig Lust und Laune habt, zeige ich gerne einige Videos und Fotos. Selbst manchmal von langen Dia-Abenden und Urlaubsfotoreisen abgeschreckt und genervt,  werde ich mich niemanden aufdrängen und von mir aus die Initiative dazu ergreifen. Also: gemeinsam wie gewohnt locker bleiben!

Verdammt kalt ist es hier in Deguo!

Zai jian!

Ralph

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