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SES

Samstag in Leiyang

Der Jetlag hat mich noch im Griff. Diese Nacht wurde ich um 3 Uhr Ortszeit hellwach, konnte mit Hedi und Fabian SMS austauschen un lesen. Irgendwann bin ich wieder eingeschlafen und sitze nun (Ortszeit 10 Uhr, in Deutschland 4 Uhr) müde am Schreibtisch. Um 12 Uhr treffen wir uns im Hotel und dann solle eine Massagen wohl für mein Wohlbefinden sorgen. Von der Gastfreundschaft hier können wir uns in Deutschland ein Beispiel nehmen!

Ich bin also noch früh in meinem Hotel, das auch seine Kuriositäten hat. Hier die ersten in meinem Zimmer:

Links Unterwäsche für Mann und Frau, rechts ein Ständer mit Kondomen, Zigaretten und Spielkarten. Was in der langen grünen Box ist, weiß ich (noch) nicht. Ich werde Bruce fragen. Im Zimmer darf nicht geraucht werden, Streichhölzer und Aschenbecher sind gleichwohl hier vorhanden. Zum Glück riecht mein Zimmer nicht nach Rauch. Nebenan wird beim Kartenspiel natürlich geraucht. 

Für das Frühstück bekomme ich täglich einen Coupon. Vor dem Frühstücksraum steht eine Person, die mir diesen freundlich in Empfang nimmt. Ohne Coupon kein Eintritt. 

Auf jeder Etage sind Müllbehälter. Heute konnte ich einen Gast sehen, der in den Behälter laut schneuzte. Muss wohl ein konservativer gewesen sein, denn ich habe bislang keinen Spucknapf und keine spuckenden Chinesen gesehen. Da hat mich mein Reiseführer in die Irre geführt.

Ansonsten ist das Hotel außen wie in der Lobby protzig:

 Mein Zimmer

Eigentlich müsste ich vor Betreten meines Zimmers die Schuhe ausziehen. Der hochflorige Teppich ist aber sehr in die Jahre gekommen und deshalb verzichte ich auf den unmittelbaren Kontakt mit den Flecken.

In der Lobby heute 2 Hochzeitsgesellschaften. Einem Paar gratulierte ich und bekam Zigaretten angeboten.

Nach dem Mittagessen wurde ich einer chinesischen Rückenmassage unterzogen. Die Masseurin fand wirklich jede Stelle, die besonders schmerzempfindlich ist, um gerade diese ausgiebig zu malträtieren.

Anschließend sollte ich 3 Stunden ohne Klimaanlage in einem Raum verweilen, weil dies aus chinesisch medizinischer Sicht zwingend erforderlich ist. Bei 36 Grad Außentemperatur saß ich mit Dolmetscher Bruce in einem Klassenraum. Weil ich den Jetlag überwinden möchte, habe ich mich mit meinem Buch beschäftigt, während Bruce es vorzog, zu schlafen.

Nach dem Essen ging es zum Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge mit einem Areal (so wurde mir gesagt), das hohen Erholungswert habe. Was sich aber zeigte, war eine künstlich angelegte Parkanlage, mit künstlichem See (natürlich mit Überwachungskameras) umringt von Hochhäusern. Es war zu dunkel, um davon Fotos zu machen. Einen grausigen Eindruck habe ich dennoch:

Der Rest war laut, betoniert, alles andere als natürlich gestaltet und der Bahnhof spielte keine Rolle.

Jetzt ist es 22 Uhr in Leiyang und bei Euch 1 Uhr. Ich freue mich auf die Schule und falle ins Bett!

 

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