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SES

Schulische Katastrophen, Eltern und wieder Kurioses

Schulische Katastrophen

Ich hätte meine beiden Wochen besser in Jacks Schule verbracht als in Ninas. Der Grund: was ich dort zu sehen bekomme ist eine pädagogische Katastrophe! Anders vermag ich das nicht zu benennen.

Jack und ich betreten die Schule. Am Eingang eines Klassenraums sitzt eine Lehrerin auf einem Stuhl, mit einem Fuß in Höhe ihres Oberkörpers am Türrahmen versperrt sie den Schülern den Weg aus dem Klassenraum. Durch eine Glasscheibe kann ich sehen, dass die Schüler durch den Klassenraum toben. Preisfrage: Womit beschäftigt sich die Kollegin??? Ich weiß, dass dies bloß eine rhetorische Frage ist, deshalb die Antwort: Natürlich mit ihrem Handy!!! (Jack hat sie gemaßregelt!)

Zur gleichen Zeit müssen alle Schüler einer Klasse auf die Toilette gehen. Eine Schlange wird gebildet und alle müssen anstehen - ob sie müssen oder nicht. Waren alle gemaßregelt auf dem Pott, heißt es in einer Reihe, am Hemd des Vordermanns angefasst, zurück in die Klasse. Dann wieder irrsinnigerweise das Aufschreien des Namens und das Antworten der Schüler mit „Hier“ und ggf. mit Hochreißen des Armes.

Heute habe ich eine Lautstärkenmessung in der Klasse gemacht - keine Musik, nur Stimmen von Lehrerin und Schülern: 95 db waren die Spitze. Laut gesundheit.de entsprechen 80 dB einer Autobahn, ab 85 dB werden Gehörzellen geschwächt und können bei dauernder Belastung zerstört werden. Geräusche mit über 90 dB erzeugen schwere Lkw. Ihr könnt Euchz vielleicht jetzt eine Vorstellung machen, wie schrecklich das Geschreie der Lehrer und das der Schüler in kahlen Räumen ist.

Natürlich wird nur mit Filzstiften gearbeitet und Schüler werden nicht zu Korrektur falscher Ergebnisse angehalten.

In Nachbesprechungen wurde deutlich, dass das Personal an Jacks Schule sehr problematisch ist. Niemand aus Ninas Schule möchte dorthin wechseln. Nina selbst sagt, dass ihr Mann wenig Ahnung habe, die Lehrerinnen anzuleiten. 

 Eltern

Heute nun Elternversammlung mit üblichem Beifall bei Betreten des Raumes.

 

Die Fragen der Eltern waren zum Teil recht einfacher Art. Hier konnte ich schon einen Vorgeschmack auf die Großveranstaltung am 25.09. bekommen. Kindergewusel, aufstehen und an Kind zerren, Telefonanruf annehmen und mit Nachbarn quasseln. Das - so wurde mir bereits durch Literatur erklärt - ist durchaus gängiges Verhalten erwachsener Chinesen. Wer mich kennt, weiß, dass ich da meine eigenen Vorstellungen habe. Bei Gesprächsrunden mit Lehrern, bei denen ich aufgefordert werde zu sprechen, habe ich keine Hemmungen, darauf hinzuweisen, dass ich erst dann anfangen kann, wenn der einzige Kollege aufhört, sein Handy zu bedienen. Und schwupps: weg isses! Auch Bruce hat inzwischen lernen müssen, dass ich mich nicht gerne durch eine Nachricht auf seinem Handy unterbrechen lasse. Bei den Eltern habe ich ein Auge zugedrückt. Da steht mir deren Erziehung in meiner Rolle nicht zu.

Kurioses

 Chinesische Orangen sind grün und schmecken wie daheim!

 So sieht eingeschweißtes Geschirr in fast jedem Restaurant aus:

 

Es sind wirklich 5 in Worten fünf Menschen auf diesem Roller. Frau hält noch ein Baby im Arm.(das ist hier eine Ausnahme. Bis zu drei Personen sind eher zu sehen). Das Mädchen hinten ist nicht gerade erfreut!

 Ein Handy kann schon mal sehr heiß werden. Zum Glück gibt es Klimaanlagen!

 Ich stehe mit einigen Lehrerinnen auf der Straße. Zu uns gesellt sich ein kleiner Junge, der mich mit offenem Mund anstarrt. So ein Alien hat er noch nie gesehen. Inzwischen habe ich doch tatsächlich einen Ausländer entdeckt: ein indischer Koch in einem chinesischen Restaurant! Einer Person, die mit meiner Körpergröße mithalten könnte, bin ich bis heute nicht begegnet. Ralp Diehm ist sehenswertes Objekt für jung und alt.

In einem Kaufhaus sehe ich eine Karaokebox. 2 Personen können sich gegenseitig was vorträllern. Kein Kommentar!

 

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