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SES

Teacher´s Day, Tee und Programm bis Donnerstag

Teacher´s Day

Heute war in ganz China Teacher´s Day. Schüler und Eltern bedanken sich mit kleinen Geschenken für die Arbeit. Auch ich bekam von einer Mutter eine Schachtel süßen Gebäcks mit gekochtem Eidotter innen (eins hab ich probiert, den Rest der Schule gestiftet.

So kann ein Geschenk an eine Lehrerin aussehen:

Mit Ausnahme des Büros von Nina alias Wen, verfügt kein Raum in der Schule über eine Klimaanlage. Überall sind Ventilatoren angebracht, dennoch läuft der Schweiß bei Außentemperaturen von 35 - 39 Grad in Strömen. 

Mein Programm heute: Einzelbeobachtung von Fördersequenzen, Gespräche mit Eltern und Lehrerinnen und natürlich die geplante Vorführung von ruhigem Unterrichtseinstieg meinerseits.

Ich denke, dass ich etlichen Eltern und Lehrerinnen hilfreiche Anregungen geben konnte (Resonanz ist entsprechend gut). Heute abend erfuhr ich zum Beispiel, dass eine Lehrerin nach meiner Beratung weinte, da ihr noch nie jemand zuvor gesagt hatte, dass sie hart und kompetent arbeite und jedoch unbedingt auf ihre Gesundheit achten solle. Hintergrund: Es herrscht die naive Vorstellung, fehlende Konzentration durch laute Boxen und laute Stimme zu kompensieren. Am konkreten Beispiel - ich bat die Kollegin, den Lautsprecher bei einem kleinen Film  und bei Musik zu drosseln - konnte sie beobachten, dass die Kinder leiser wurden. 

Bei einem Kind mit Schwierigkeiten beim Mundschluss musste ich passen und auf den Rat von Fachleuten aus Deutschland verweisen, die ich per Mail kontaktierte. Antworten bekam ich von allen drei angeschriebenen (Dank an Bettina, Gabi und Jochen und Anselm) wenige Stunden später. Die Kollegen hier haben sich über deren Anregungen gefreut.

 

Nun denn; Was meine eigene Vorstellung von ruhigerem Unterricht betrifft, hatte ich ein recht kurzes und für mich fast lustiges Erlebnis. Nina bestätigte, dass Kinder in China Tiere nicht anfassen. Also hatte ich auf Motivation verzichtet und mich auf Korruption (bunte Smarties) beschränkt. Die ersten Minuten war Bruce, der Dolmetscher nicht anwesend. 10 Kinder, einige Mütter und eine Lehrerin saßen im Halbkreis. Jedes Kind bekam zunächst ein Smartie von mir, damit es wußte, was dieser alte Mann im Köcher hat. Meine Idee war, den Kindern einen einfachen englischen Satz beizubringen (Hello, mey name is . . ), wo ich doch weiß, dass kleine Kinder stolz sind, wenn sie den beherrschen. Was ich aber nicht wusste und was mir niemand gesagt hatte: Von den 10 Kindern konnten nur 3 ihren Namen sagen. Ohne Dolmetscher, der wenig später kam, war ich dann mit meinem Latein am Ende. Ich konnte darüber nur lachen. Das Einzige, was ich regeln konnte, war die Bestärkung der Kinder, die im Kreis sitzen blieben. 2 rannten wie wild durch die Gegend. Anwesende Mutter und Lehrerin konnten die für den Rest der halben Stunde nicht einfangen. Die Lehrerin, die dann einsprang, erlebte dann das gewohnte Chaos, über das ich schon berichtet habe.

Tee

Tee spielt in China eine große Rolle. Ich habe bislang unterschiedliche Tees kennen gelernt. Keiner hatte im Entferntesten mit unseren Tees etwas gemeinsam. Die meisten trinken den schnell zubereiteten Tee in kleinen Bechern (natürlich laut schlürfend). Nur wenige bereiten den Tee nach alter Tradition (dazu gehören Nina und Jack)

Das Zubereiten ist eine regelrechte Zeremonie und wird elektrisch unterstützt. Zunächst wird Wasser erhitzt, dann werden die kleinen Teeschälchen damit erwärmt. Das Wasser wird auf dem Tisch mit Abfluss ausgekippt, Tee wird aufgebrüht und dann in die vorgewärmten Schälchen gegeben. 

Hier Eindrücke vom Geschäft, in dem ich eine dreistündige Teezeremonie mit  verschiedenen Teesorten erleben durfte:

Ein besonders beeindruckendes Exemplar eines Teezubereitungstisches steht im Büro von Jack. Am Tisch stehen Frischwasser und Abwasserbehälter, eingelassen sind Heißwasserzubereitung und Fläche für Zubereitung und Ausguss. Seht selbst:

 Jack´s Tisch mit eingelassener Teezubereitung.

In manchen Restaurants dreht sich der Heißwasserhahn automatisch zu Kanne. Doll :-)

Leider kann ich im Blog keine Videos einstellen. Schade! Ihr hättet sonst sehen können, wie die Zubereitung Zelebriert wird.

 Programm bis Donnerstag

Aufgrund der Resonanz der Einzelgespräche werde ich morgen noch 7 mal in kleinen Kabinen schwitzen und ab und an im Büro abkühlen können. Eltern und Lehrer haben einen Katalog an Fragen erstellt, der heute abend übersetzt wird und mit dem ich mich dann morgen befassen kann.

Am Donnerstagvormittag werde ich auf die Fragen der Eltern, am Nachmittag auf die der Lehrerinnen eingehen können. Je nach Umfang wird für die Lehrer ein weiterer Nachmittag eingerichtet. Mal sehen!

Ich werde von heute nur berichten, falls etwas Besonderes vorfällt. 

 

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